Schwäbischer Spruch-Weg
in Dürnau, Kreis Göppingen,
mit Texten von Michael Wahl

(aus dem Informationsblatt der Gemeinde Dürnau zum Schwäbischen Spruch-Weg)

Hoimed isch
ned bloß a Word,
Hoimed isch
ned bloß a Ord –
Hoimed isch
dr Schdandord vom Herza“



Die Gemeinde Dürnau lädt ein zur Begegnung mit der Heimat und der beheimateten Mundart

Liebe Freunde der schwäbischen Heimat,
liebe Freunde der schwäbischen Mundart,

Wer vom Albtrauf über das schöne Land zu seinen Füßen schaut, der versteht, dass dieses Albvorland seit Menschengedenken ein geschätzter Siedlungsraum ist.

Der Betrachter sieht auf eine von Vulkanen, Urmeeren und dem Zusammenprall von Kontinenten geformte Landschaft.

Zeugen eines vergangenen Weltreiches stehen ihm ebenso vor Augen, wie die Belege emsigen Schaffens der hier lebenden Menschen.

Dörfer, Wiesen, Felder und Wälder, Bäche, Flüsse, Täler und Hügel schmiegen sich in die Landschaft. Dichter, Maler, Erfinder und Gründer fanden hier Inspiration und Entfaltung. In wirren Zeiten fanden Menschen hier immer wieder neue Heimat.

Ein idealer Ort also, um das am Beispiel zusammenzufassen, was dem Menschen hilft, sich innerlich und äußerlich zu beheimaten. Weil die Sprache Landschaft, Geschichte und Mentalität widerspiegelt, ist in Dürnau ein solches Beispiel in einem „schwäbischen Spruch-Weg“ Gestalt gegeben.

Sinnsprüche gehören zu der für Schwaben typischen Sprachform. Kurz, aber ohne inhaltlichen Verlust, Gedanken auf den Punkt zu bringen, das ist des Schwaben Art.

Sprachforscher deuten das so: „Der Schwabe teilt sich gerne kraftsparend in codierter Kürze mit, damit er mit seinen vorauseilenden Gedanken im gesprochenen Wort Schritt halten kann“.

Der in Dürnau aufgewachsene Mundartautor Michael Wahl gab den Anstoß zu diesem Spruch-Weg und brachte aufmunternde und besinnliche Sprüche in dessen Ausgestaltung ein.

Die Gestaltung und Erstellung dieses Spruchweges war ihm ein Herzensanliegen.

Diese Texte „ent-ernsten“ im Zusammenwirken mit spritzigen Zeichnungen von Dieter Groß die Stolpersteine des Alltags.

Herzlich lade ich Sie ein, die Schönheit des schwäbischen Albtraufs und die Aussagekraft der lautreichen schwäbischen Mundart zu erwandern.

Michael Wahl


Verlauf des schwäbischen Spruch-Weges

Anfahrt nach Dürnau: A8 Ausfahrt Aichelberg , über Bad Boll nach Dürnau
von Göppingen aus über Heiningen und Gammelshausen.
Die empfohlenen Ausgangspunkte sind mit i gekennzeichnet und bieten jeweils
Parkmöglichkeiten

-Wanderungen entlang des Spruch-Weges können in vielfacher Weise auf reizvollen Strecken erweitert werden, so z. B.
1).über Gammelshausen, z. B. zum Galgenbuckel,
2.) in Richtung Bad Boll, Boller Heide, Silberpappel und Boller Schützenhaus
3) über die Dürnauer Viehweide oder übers Köpfle hin zum Kornberg oder Bertaburg

Hinweise
Abgerundet wird Ihr Aufenthalt in Dürnau durch den Besuch des Gralglas-Museums, Bahnhofstr. 5, im Torbogen des alten Schlosses. Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 07164/91010-0 oder unter www.duernau.de Öffnungszeiten: samstags 14 bis 17 Uhr.


Zur Ansicht einiger Bilder von Spruchtafeln hier klicken.


Nachfolgende Textbeispiele mögen auf den Spruch-Weg neugierig machen und darauf einstimmen:

  • frai di ned z'früa,
    wenn äbber sechd,
    dass'r dir älles zuadraud

  • do mo älles nui isch -
    do isch des Alde
    wieder das B'sondere

  • dr Schdandord hängd
    vom Schdandpongd ab

  • s'muaß sich viel ändra,
    wenn's so bleiba soll wia's isch

  • wenn woisch warom,
    no isch's egal mo'd nagoschd